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Umbau der Haltestelle Theodor-Heuss-Platz

Da die Linie 6 nach Planung der Stadtwerke nicht über die Maximilianstraße und den Moritzplatz zum Königsplatz fahren, sondern die Route über Rotes Tor und Theodor-Heuss-Platz nehmen soll, ist wegen der Linien 2 und 3, die ebenfalls diese Route nehmen, ein Umbau des Theodor-Heuss-Platzes erforderlich. Hier die Stellungnahme des VCD Augsburg – zusammen mit dem Forum Augsburg Lebenswert.Augsburg, den 17.7.2007

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachfolgend die Einwendungen des Forums Augsburg lebenswert und gleichlautend des Verkehrsclubs Deutschland, Kreisverband Augsburg e.V. im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens Theodor-Heuss-Platz.

Der Umbau des Theodor-Heuss-Platzes ist nicht notwendig

Hatte beim Planfeststellungsverfahren (13. – 15. September 2005) für die Linie 6 ein Vertreter der Stadtwerke zwar davon gesprochen, dass ein Umbau des Königsplatzes wegen der Belastung durch eine weitere Straßenbahnlinie notwendig würde, so lehnte er dies für den Theodor-Heuss-Platz mit dem Argument ab, dass zwar auch dort eine Straßenbahnlinie mehr verkraftet werden müsse, andererseits aber Buslinien weg fielen und somit die Belastung für einen nicht umgebauten Theodor-Heuss-Platz verkraftbar wäre. Dass nun ein Planfeststellungsverfahren zum Umbau des Theodor-Heuss-Platzes stattfinden muss, ist wohl darauf zurück zu führen, dass den Stadtwerken Umstände bekannt geworden sind (vielleicht genauere Berechnungen als im September 2005), die sie vermeintlich zu dieser Maßnahme zwingen.

Im Erläuterungsbericht listen die Stadtwerke die derzeitige Belastung des Theodor-Heuss-Platzes mit Straßenbahnlinien und Bussen auf. Betrachtet man nur die Straßenbahnlinien und Busse (ohne die Regionalbusse, die im Rahmen des Regio-Schienen-Taktes sowieso an den Stadtgrenzen gebrochen werden sollen und für die ein Langfristumbau wohl kaum zu rechtfertigen wäre, und ohne die Nachtbuslinien, die eben während ihres Betriebes auf einen nur von ihnen benutzten Theodor-Heuss-Platz treffen), so lassen sich in einer Richtung in der Spitzenstunde 45 Fahrzeugbewegungen registrieren (24 Straßenbahnen und 21 Busse). Nach der Planung der Stadtwerke würden sich in der Spitzenstunde nur noch 41 Fahrzeugbewegung bzw. 35 Fahrzeugbewegungen bei Flügelung der Linie 2 in eine Richtung ergeben (36 bzw. 30 Straßenbahnen und 5 Busse). Bei einer Ausgestaltung des Fahrplankonzeptes dahingehend, dass die Straßenbahnlinien den Königsplatz zeitlich nacheinander erreichen bzw. verlassen, müsste dies der Theodor-Heuss-Platz ohne Umbau verkraften. Eine dahingehende Untersuchung/ Simulation der Stadtwerke liegt leider nicht vor. Dass dies aber wahrscheinlich funktioniert, zeigt, dass die Stadtwerke zwar zwei Geleise stadtauswärts in Richtung Rotes Tor planen, aber bei gleicher Anzahl von Fahrzeugbewegungen aus Richtung Rotes Tor nur eines, um die Kreuzung zu überqueren.

Eine weitere Entlastung würde der Theodor-Heuss-Platz und auch der Königsplatz dadurch erfahren, dass die Stadtwerke auf die Flügelung der Linie 2 verzichten würden. Die Linie 2 sollte vollständig über die Maximilianstraße geführt werden. Fahrgäste, die auf den SPNV umsteigen wollen, können dies schon am Verknüpfungspunkt Haunstetter Straße tun und damit Hochzoll, den Hauptbahnhof und den Bahnhof Oberhausen mit Hilfe des Regio-Schienen-Taktes erreichen. Fahrgäste, die auf die Linie 6 umsteigen wollen, können dies am Roten Tor. Die Linie 1 wird am Moritzplatz erreicht, die Linie 4 an der Wertachbrücke.

Der Umbau des Theodor-Heuss-Platzes aus Gründen eines erhöhten Straßenbahnaufkommens ließe sich also eine andere Linien- und Ablaufplanung vermeiden.

Der Umbau der Wendeschleife ist unnötig

Sowohl in den Planfeststellungsunterlagen zum Umbau des Theodor-Heuss-Platzes als auch in denen zum Umbau des Königsplatzes sind keine klaren Angaben dazu gemacht, wie mit Fahrgästen der Linien 2 und 3 aus dem Augsburger Süden kommend verfahren werden soll. Auch die Bedienung dieser Linien aus der Innenstadt heraus wird nicht thematisiert. Vorstellbar ist, dass während der Bauzeit des Königsplatzes ein Busersatzverkehr zum Restverkehr der Straßenbahnen am Königsplatz führt. Wo allerdings das Umsteigen von der Straßenbahn auf die Busse stadteinwärts und umgekehrt stadtauswärts erfolgen soll, lässt sich aus der Planung der Wendeschleife nicht erkennen.

Eine bessere Wendemöglichkeit mit Busanschluss ergibt sich beispielsweise am Tramdepot Rotes Tor. Die Störung des MIV auf der inneren Haunstetterstraße ist wegen der Roten-Tor-Umfahrung vernachlässigbar.

Die Flächen für den motorisierten Individualverkehr werden nicht reduziert

Vergleicht man den Belastungsplan 2010 aus der Kurzfassung des Fortschreibung des Gesamtverkehrsplanes und des Verkehrsentwicklungsplanes der Stadt Augsburg mit den von Dorsch Consult ermittelten Zahlen für den Planfall 1, der sich nur unwesentlich vom Prognose-Nullfall 2020 unterscheidet, so lassen sich in der Stettenstraße, der Schießgrabenstraße und der Eserwallstraße eine signifikante Verkehrsabnahme erkennen. Die Gesamtbelastungen in Kfz/Tag der drei genannten Straßen im Einzelnen:

Stettenstraße

Belastungsplan 2010: 15.400

Planfall 1 2020: 9.870

Reduzierung: 36%

Schießgrabenstraße

Belastungsplan 2010: 11.700

Planfall 1 2020: 9170

Reduzierung: 22%

Eserwallstraße

Belastungsplan 2010: 26.200

Planfall 1 2020: 20.410

Reduzierung: 22%

Unverständlich ist daher, warum – wenn schon umgebaut werden soll – immer noch mit zwei durchgehenden Spuren für den MIV auf den Relationen Stettenstraße – Eserwallstraße in zwei Richtungen und auf der Relation Schießgrabenstraße – Eserwallstraße in eine Richtung geplant wird, anstatt jetzt die Chance zu nutzen, jeweils eine Spur wegzunehmen. Dies sieht die oben erwähnte Fortschreibung des Gesamtverkehrsplans auf S. 38 vor. Dies würde auch die Trennwirkung der Eserwallstraße zwischen Ulrichsviertel und Bismarckviertel vermindern.

Anstatt dessen wird der Radverkehr nicht auf Fahrradstreifen mit dem Autoverkehr in der gleichen Ampelphase über den Verkehrsknotenpunkt geschickt, sondern von Verkehrsinsel zu Verkehrsinsel ausgebremst.

Mit freundlichen Grüßen

Franz Gabler Vorsitzender