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Das neue Augsburger Verkehrsleitsystem geht jetzt in Betrieb

Quelle: Augsburger Allgemeine, Stefan Krog, 16.10.2021

Nach jahrelangen Planungen sollen die LED-Tafeln ab kommender Woche den Weg in die Parkhäuser weisen. Der Handel hält das System für überfällig, es gibt aber auch Kritik.

Das seit Jahren geplante und geforderte neue Park- und Verkehrsleitsystem in der Innenstadt wird kommende Woche in Betrieb gehen. Das System aus elektronischen Anzeigetafeln und herkömmlichen Schildern soll Autofahrern und Autofahrerinnen den kürzesten Weg in unterschiedliche Innenstadtbereiche und Parkhäuser weisen. In Echtzeit wird die Zahl der noch freien Parkplätze angezeigt. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeinen (PLUS +, kostenpflichtig)

Christian Ohlenroth vom Verkehrsverband VCD sagt, dass das System nicht mehr so recht in die heutige Zeit passe. „Es hat doch ohnehin jeder ein Navigationsgerät, das ihn ins nächste Parkhaus lotst“, so Ohlenroth. Die Schilder seien mit ihrer Vielzahl an Informationen eher verwirrend und eine Unfallgefahr. Zudem würden die Masten dem Rad- und Fußverkehr Platz wegnehmen. „Und grundsätzlich sind das Werbeschilder für den Autoverkehr, mit denen signalisiert wird: ,Augsburg ist eine autogerechte Stadt.‘ „Die Schilder würden wohl vor allem dem Zweck dienen, die Stimmung bei Autofahrern und Autofahrerinnen, die sich mit mehr Radwegen oder einer Maxstraßensperrung konfrontiert sehen, zu beruhigen.“

Außerdem kritisiert der VCD Augsburg, dass das Parkleitsystem zu einer weiteren städtebaulichen Verschandelung beiträgt, dringend erforderliche Baumstandorte für das sogenannte Straßenbegleitgrün verbaut wurden und auch teilweise Baumfällungen für dieses antiquierte System nötig waren. Man hätte besser auf Software (Digitalisierung/App) statt Hardware (Masten/Blechtafeln) setzen sollen.

Für die Verkehrswende: VCD ruft zum Protest gegen die IAA auf

Quelle: Pressemitteilung, VCD, Landesverband Bayern, 3.9.2021

Kommen Sie am 11. September 2021 nach München und setzen Sie sich für eine echte Verkehrswende ein!

Mit einer Kundgebung zu Fuß und einer Fahrradsternfahrt, die der VCD zusammen mit anderen Verbänden organisieren, werden wir für eine bessere Mobilität demonstrieren. Der Protest richtet sich gegen die Internationale Automobilausstellung, mit der sich die Autobranche als klimafreundlich inszeniert. Die Auftaktkundgebung beginnt um 12 Uhr auf der Theresienwiese. Der Demonstrationszug umrundet ab 13 Uhr in einer großen Schleife den Hauptbahnhof und vereinigt sich gegen 14:30 Uhr mit der Rad-Sternfahrt und der Kinder-Radldemo wieder auf der Theresienwiese. Hier finden Sie weitere Informationen.

„Zeigen wir den Autoherstellern und Lobbyverbänden, dass es nicht genügt, sich mit elektrischen Antrieben einen weiteren Öko-Heiligenschein zu geben. Dem Stau ist es egal, ob die ihn verursachenden Autos einen Tankstutzen oder eine Steckdose haben“, erklärt Bernd Sluka, der stellvertretende Vorsitzende des bayerischen VCD. Jedes heute verkaufte Auto bedeutet unabhängig vom Antrieb 10 bis 20 Tonnen CO2 nur für die Herstellung. Je größer das Auto, desto mehr.

Die Verbrennungsmotoren werden dazu 50 Tonnen CO2 emittieren. Doch auch E-Autos sind nur so sauber wie der Strom, den sie verfahren. „Jedes weitere Auto ist ein Affront gegen das Klima. Wir brauchen kleinere und weniger Autos. Wer stattdessen immer größere, schnellere und schwerere Autos baut, nimmt sich immer mehr der knappen Ressourcen Energie, Bodenschätze und Fläche zu Lasten aller anderen“, beschreibt Sluka den Egoismus der Autohersteller. Dieser Egoismus setzt sich bei vielen Autobesitzern fort, die überall und möglichst schnell fahren wollen und alles zuparken. Doch Flächen sind endlich und werden für verträglichere und sichere Mobilitätsarten wie Fahrrad, öffentlichen Verkehr und nicht zuletzt für Fußgänger, Grünflächen und Lebensqualität benötigt.

Bisher ist das Auto der Ausgangspunkt jeder Mobilitätsplanung. Der Automobilverband und die dort vertretenen Hersteller wollen mit ihrer Ausstellung genau diesen Zustand fortsetzen, nur mit einem Anschein von Klimaschutz und Ökologie. Sluka bekräftigt abschließend: „Das Auto darf nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Deswegen: Kommen Sie am 11.9. mit nach München! Zeigen wir, dass ein Weiter so nicht erwünscht ist, sondern eine echte Verkehrswende angegangen werden muss.“

In Paris gilt jetzt Tempo 30

Quelle: BR24, 30.8.2021

Weniger Unfälle, weniger Lärm, mehr Platz für Radfahrer: Das erhofft sich die Pariser Stadtverwaltung für ihre Stadt. Deswegen soll künftig auf den meisten Straßen nur noch mit Tempo 30 gefahren werden. Eine Maßnahme, die auf geteilte Meinung stößt.

In den französischen Städten Lille und Grenoble wurde bereits das Tempo auf den Straßen gesenkt, nun zieht auch die Hauptstadt nach: Seit Montag gilt auf den meisten Straßen in Paris nur noch Tempo 30. Ausgenommen von der Regelung sind nur wichtige Verkehrsachsen und die Stadtautobahn Périphérique. Weiterlesen auf BR24

Der Zug fährt ab

Quelle: FAZ.net, 18.8.2021

Die Gleise liegen bereit: Wie drei Vereine in der ausgerufenen Verkehrswende alte Bahnstrecken zu reaktivieren versuchen – und welche Hindernisse ihnen Lokalpolitiker und ein Staatsunternehmen in den Weg stellen.

Steigt man bei Höhr-Grenzhausen durchs Brexbachtal hinab nach Bendorf-Sayn, verbinden sich auf kürzestem Weg zwei Welterbestätten: der Limes und das Obere Mittelrheintal, in das man bei Bendorf hineinschaut. Der Wanderweg ist spektakulär. Fast am Ende kommt man an einem viel besuchten Kletterwald vorbei (bis zu 25.000 Gäste im Jahr) und trifft, bevor man die Abtei Sayn mit ihrem Kreuzgang aus dem dreizehnten Jahrhundert erreicht, auf eine Bahnstrecke mit alten Stahlschwellen, bestens in Schuss und sehr massiv; in die Schwellen ist das Jahr 1928 eingestanzt. Andreaskreuze stehen vor den Schienen – kann man sie gefahrlos überqueren, die Strecke vielleicht sogar zum Rücktransfer nutzen? Weiterlesen auf FAZ.net