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VCD fordert vier Gleise zwischen Ulm und Augsburg

Quelle: VCD Landesverband Bayern, 5.3.2019, siehe auch PDF

„Nur mit dem Bau zweier weiterer Gleise zwischen Ulm und Augsburg ist die von der EU ausgegebene fernverkehrstaugliche Fahrzeit von höchstens
28 Minuten zu erreichen“, fasst Niklas Dehne vom Landesvorstand des ökologischen Verkehrsclubs VCD zusammen. Damit spricht er sich gegen den von schwäbischen Lokalpolitikern und dem bayerischen Verkehrsminister Reichart in die Diskussion gebrachten Ausbau der Bestandsstrecke aus. Stattdessen erwartet Dehne von der Politik ein glaubwürdiges und faktenorientiertes Handeln: „Auf der Bestandsstrecke sind es 85 Kilometer und der ICE benötigt dafür eine Dreiviertelstunde. Wie man lediglich mit einem Ausbau im Bestand ein Drittel der Fahrzeit einsparen will, darüber wird geschwiegen.“

Für Dehne ist zwingend, dass eine parallel zur A8 geführte Neubaustrecke ernsthaft geprüft wird. Im Bundesverkehrswegeplan wurde diese Variante bereits mit einem herausragenden Nutzen-Kosten-Verhältnis bewertet. Der Ausbau der Bestandsstrecke zerschneidet hingegen zwei Flächen mit hoher Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten (FFH-Gebiete). Um die Fahrzeit im Deutschland-Takt einzuhalten, ist eine entlang der A8 trassierte Schnellstrecke von Leipheim bis Burgau unbedingt erforderlich. Ein Weiterbau bis Augsburg ermöglicht zudem eine Anbindung von Zusmarshausen, Adelsried und Hirblingen an den Bahnverkehr. Weiterhin kann dank des Fahrzeitgewinns der A8-Neubaustrecke ein Fernverkehrshalt in Günzburg eingeplant und zugleich die Fahrzeit von unter 30 Minuten eingehalten werden. Daher fordert der VCD nachdrücklich, Planung und Bau in zwei Abschnitte Ulm-Burgau (West) und Burgau-Augsburg (Ost) aufzuteilen.

„Wir benötigen die Bestandsstrecke, um die gestiegenen Bedürfnisse von
Regional- und Güterverkehr taktgerecht zu erfüllen. Nur mit insgesamt vier Gleisen kann das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vorgegebene Ziel einer Verdopplung des Schienenverkehrs erreicht werden.Ein drittes Gleis allein hilft nicht weiter“, stellt Dr. Christian Loos vom VCD Bayern fest. So sei denkbar, dass die Fahrgäste der 2021 teilreaktivierten Staudenbahn wegen fehlender Gleiskapazitäten in Gessertshausen umsteigen müssten. „Die Reaktivierung wird ein voller Erfolg, solange man ohne Umsteigen ins Oberzentrum Augsburg fahren kann.
Allein die geplante Bahnstreckenreaktivierung zeigt auf, dass auch nach Verlegung des Fernverkehrs auf eine Neubaustrecke die Altstrecke noch gut genutzt werden wird. Mittelfristig sollte ein Viertelstundentakt zwischen Dinkelscherben und Augsburg ermöglicht werden“, so Dr. Loos ergänzend.

Für Fragen steht Ihnen Niklas Dehne gerne zur Verfügung. Sie erreichen ihn per Mail unter niklas.dehne@vcd-bayern.de.

Was dritte Gleise wirklich bringen

Quelle: Sonntagspresse, Schorsch Railer, 3.3.2019

Hintergrund zu Bahnplänen im Westen von Augsburg

Die Antwort auf die Frage in der Überschrift hängt wesentlich davon ab, in welchem Bereich der bestehenden Gleise das dritte gebaut werden soll: zwischen den beiden vorhandenen Schienensträngen oder seitlich daneben. Weiterlesen in der Sonntagspresse auf Seite 5

Streckenführung der Bahn völlig offen

Quelle: Augsburger Allgemeine, Stefan Krog, 1.3.2019

Fachleute ermitteln Möglichkeiten der Trasse Augsburg–Ulm. Wie es jetzt weitergeht

Die Frage, wie die Bahnstrecke für den Fernverkehr zwischen Augsburg und Neu-Ulm durch Schwaben geführt wird, ist noch völlig offen. Das betonte Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn in Bayern, am Donnerstagvormittag in Augsburg vor Abgeordneten, Landräten und Bürgermeistern aus der Region. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine

Jetzt sind erst einmal die Fachleute gefragt

Jetzt sind erst einmal die Fachleute gefragt

Quelle: Augsburger Allgemeine, Leserbriefe, 1.3.2019

Zur Debatte um den Bahnausbau zwischen Ulm und Augsburg:

Ein Satz im Artikel zum Ausbau der Bahnstrecke Augsburg – Ulm zeigt in bestürzender Deutlichkeit, dass sich die Diskussion, die leider keine echte Diskussion ist, im Irrationalen zu verheddern droht. „Die Sympathie (für den Neubau) endet allerdings jäh an der Augsburger Stadtgrenze“, heißt es da, und man könnte ohne Weiteres fortfahren, „und ebenso, von der anderen Seite betrachtet, die Sympathie für den dreigleisigen Ausbau.“

Dabei haben beide Seiten das gleiche Interesse, nämlich einen optimierten Schienen-Nahverkehr auf dieser Strecke ebenso wie die Einbindung Augsburgs in das demnächst getaktete ICE-Netz. Um diese Ziele erreichen zu können, muss die Reisezeit Ulm – Augsburg auf 28 beziehungsweise 30 Minuten verkürzt werden, so die Experten.

Wohl aus diesem Grund ist das Beschleunigungsprojekt in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen worden, womit die Politik im Wesentlichen ihre Aufgabe erfüllt hat.

Nun sollten es die Politiker den Fachleuten und Fachgremien auferlegen, die möglichen Wege zur Realisierung aufzuzeigen, zu planen und zu bewerten. Nur so kann die absurde Situation, dass Politiker ohne genügende Sachgründe ihre Parteien spalten und dabei ein Zukunftsprojekt der Region aufs Spiel setzen, aufgelöst werden.

Danach erst schlägt nämlich meines Erachtens wieder die Stunde der Politik, die erst dann wirklich verantwortlich entscheiden kann, ob der dreigleisige oder der viergleisige Ausbau, oder ob doch ein teilweiser Neubau in der Gesamtbetrachtung die meisten Vorteile hat. Ulrich Englaender, Neusäß