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Für viele Fahrgäste ist Werbung eine Zumutung

Quelle: Augsburger Allgemeine, Leserbrief, 24.7.2019

Zu den Berichten über die FCA- und AEV-Straßenbahnen

Soll sich der gemeine Straßenbahnfahrgast nun freuen, dass zwei weitere Wagen mit zugekleisterten Fenstern unterwegs sein werden? Nach der euphorischen AZ-Berichterstattung handelt es sich um eine Glanzleistung der Werbebranche, die aber dennoch von vielen Fahrgästen als Zumutung empfunden wird. Kein Mensch wird sein Auto- oder Wohnungsfenster in Stadtwerkemanier zukleben, um seine Einkünfte zu verbessern.

Immerhin soll es noch Menschen geben, die statt auf ihr Handy zu glotzen, lieber mit allen Sinnen die Fahrt durch unser schönes Augsburg genießen wollen.

Dass es auch anders und damit fahrgastfreundlich geht, kann in München oder Karlsruhe (unser Stadtwerkechef hat auch dort gewirkt) beobachtet werden. Der Platz unter und über den Fenstern der Trams und Busse sollte für Reklamezwecke ausreichend sein.

Außerdem sind noch genügend werbefreie Fahrzeuge unterwegs, sodass Firmen, die unbedingt groß herauskommen wollen, ihren Reklamebedarf auf zwei Fahrzeuge verteilen könnten, was obendrein eine verdoppelte Präsenz bedeuten würde. Wenn Sie als AZ eine Fahrgastbefragung durchführen würden, wären Sie wahrscheinlich erstaunt, wie viele Stimmen sich gegen diesen optischen Müll aussprechen. Rainer Petrak, Augsburg

Nur ein Bruchteil aller Strecken wird geradelt

Quelle: Süddeutsche Zeitung, Andreas Schubert, 1.7.2019

Wie kommen die Münchner im Alltag vorwärts? Laut der vergangenen Sommer vorgestellten Studie „Mobilität in Deutschland“ bevorzugen mehr Menschen denn je das Rad, dafür immer weniger das Auto. Jetzt liegt eine konkretere Auswertung der Untersuchung vor, die am Mittwoch im Planungsausschuss behandelt wird. Weiterlesen in der Süddeutschen Zeitung

Weg mit den Panzern

Quelle: Kontext, Wolfgang Storz, 19.6.2019

Stuttgart hat es verdient, von SUVs befreit zu werden, meint unser Autor. Denn die Schwäbinnen und Schwaben haben eine Stadt aufgebaut, in der es keine Sandverwehungen, keine metertiefen Schlaglöcher, keine wegen Barrikaden unzugänglichen Stadtteile und keine Neckar-Furte gibt.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, auch nur einen dieser wuchtigen übermotorisierten Maschinen die Stadtgrenzen passieren zu lassen. Zumal es auch für vier Kinder plus Hund plus Gepäck locker einen Kombi tut. Weiterlesen in Kontext Wochenzeitung

Viertelstundentakt Augsburg – Gessertshausen

Quelle: VCD Kreisverband Augsburg, Augsburg, 20. 05. 2019

Offener Brief an die Mitglieder des Landtages in Augsburg und Umgebung im PDF-Format

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei unserer Veranstaltung zum Bahnprojekt Ulm-Augsburg am 16.4.2019 hat Herr Baumann, der Projektleiter von der DB Netz AG, die Bemessungsgrundlagen für den zukünftigen Aus- bzw. Neubau der Bahnlinie Ulm – Augsburg eindeutig benannt. Diese sind die geplante Anzahl von Zügen, sowie die erforderlichen Fahrpläne für den Fern-, Güter- und Nahverkehr. Die Anforderungen für den Fern- und Güterverkehr liegen demnach bereits vor, während die Daten für den künftigen Nahverkehr von der BEG zu diesem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht waren.

Wir sehen in dieser Situation die BEG und das Land Bayern in der Verantwortung den ursprünglich versprochenen echten Regio-Schienen-Takt und auch die Verdichtung auf einen Viertelstundentakt zwischen Augsburg Hbf und Gessertshausen endlich zu realisieren. Von der Anforderung der BEG für das Projekt Ulm-Augsburg wird es abhängen, ob der stabile Halbstundentakt und in den Hauptverkehrszeiten zuverlässige Viertelstundentakt, technisch möglich sein wird. Nur nach Vorlage der gesamten Anforderungen kann die DB Netz AG die erforderlichen Gleiskapazitäten ermitteln, die dann zur Grundlage der weiteren Planungen dienen.

Konkret geht es um die Entscheidung der Fachleute der DB Netz AG, ob mit (nur) drei Gleisen der gewünschte Fahrplan zuverlässig realisierbar ist, oder ob insgesamt vier Gleise (oder mehr) zwischen Augsburg und Ulm erforderlich sind.

In der Vergangenheit war die Zielsetzung der BEG nicht immer eindeutig. In der bisher nicht veröffentlichten Engpassanalyse, die 2013 von der Firma SMA im Auftrag der DB erstellt, wurde festgestellt, dass ein stabiler Takt im Nahverkehr nur mit einem Kapazitätsausbau möglich sein wird. Auf Basis der damals vorliegenden Zugzahlen für alle Verkehre, entstand die Vorüberlegung für ein eigenes Nahverkehrsgleis ab Neusäß, südlich neben den Fernzuggleisen mit einem Ausweich-/Kreuzungsgleis im Bahnhof Diedorf.

Zu dieser Zeit war aber weder der Deutschland-Takt geplant, noch war ein Ausbau/Neubau der gesamten Strecke Ulm – Augsburg, mit dem Ziel einer Reisezeitverkürzung (Kantenzeit 30 Minuten), im vordringlichen Bedarf des BVWP.

Auf Basis dieser damaligen geringeren Anforderungen wurde 2013 ermittelt, dass selbst bei einer minimalen Beschleunigung des Fernverkehrs mindestens zwischen Neu Ulm und Günzburg sowie Augsburg und Dinkelscherben eine Erweiterung der Kapazität erforderlich ist, um Überholungen des Nahverkehrs durch den Fernverkehr zu vermeiden und einen Takt im Nahverkehr anbieten zu können.

Die Fragestellung ist also nicht „Bedarf es drei oder vier Gleise?“, sondern „Meldet das Land Bayern ein zukünftiges Nahverkehrsangebot mit einem echten Takt, einem stabilen Fahrplan, einem 15-Minuten-Takt (zumindest in den HVZ) und der Bedienung der zusätzlichen Haltepunkte Hirblinger Straße und Vogelsang an?“

Sehr geehrte Damen und Herren, das Projekt Ulm-Augsburg ist die letzte Chance für unsere Region, den direkten Anschluss nach Frankfurt, Köln und in das Ruhrgebiet zu behalten und sogar zu verbessern. Der Nahverkehr kann bei entsprechender Erweiterung der Kapazität endlich optimiert werden. Dies wird aber nur dann möglich sein, wenn jetzt die Anforderung des Nahverkehrs wie oben beschrieben an die DB Netz AG übermittelt wird.

Wir appellieren daher an Sie, sich für den 15-Minuten Takt einzusetzen und dafür zu sorgen, dass der Freistaat, vertreten durch die BEG, die entsprechenden verbindlichen Anforderungen an die DB Netz AG übermittelt.

In der Hoffnung auf Ihr Engagement, verbleiben wir für heute
mit freundlichen Grüßen

Christian Ohlenroth